Haus des Holzes
Haus des Holzes – kreislauffähiges Büro und Wohngebäude
Das «Haus des Holzes» in Sursee ist vollständig recycel- oder rückbaubar und damit eines der ersten nach dem Prinzip «Cradle to Cradle» erstellte kreislauffähige Büro- und Wohngebäude in der Schweiz.
Nachhaltige Gebäude sind nicht nur energieeffizient – sie bestehen idealerweise auch aus natürlichen und kreislauffähigen Materialien. Die Produkte sind entweder vollständig rückbau- oder recycelbar – und zwar ohne Qualitätsverlust. Das entsprechende Prinzip lautet «Cradle to Cradle». Ein in diesem Sinne «zirkuläres » Gebäude entsteht zurzeit im luzernischen Sursee: Hier realisiert die PIRMIN JUNG Schweiz AG ein sechsgeschossiges Büro- und Wohngebäude in energieeffizienter Holzsystembauweise. Nach der Fertigstellung wird das Ingenieurbüro für Holzbau seinen Firmensitz ins «Haus des Holzes» verlegen.
Natürliches Material
Das Gebäude erstellen die Holzbauingenieure in Holz aus heimischen Wäldern. Ganz im Sinne von «Cradle to Cradle» konstruierte das Team von PIRMIN JUNG die Bauteile so, dass sie später einfach und sortenrein getrennt werden können. Wo möglich setzte das Team auf geschraubte statt auf geklebte oder genagelte Verbindungen. Selbst in der Aussteifung verzichtete man auf metallische Verbindungsmittel. Für die Dämmung der Aussenwände wählte das Team Steinwolle – so sind die Brandschutzkriterien optimal erfüllt. Ausserdem erfüllt die Steinwolle von Flumroc auch die «Cradle-to-Cradle-Kriterien»: Sie ist ohne Qualitätsverlust vollständig recycelbar. Aus alter Steinwolle produziert Flumroc neue Steinwolle.
Einfacher Rückbau – flexible Nutzung
Das «Haus des Holzes» ist nicht nur vollständig demontierbar, es lässt sich auch leicht umbauen, erweitern oder umnutzen. Der Architekt Marc Syfrig und Bauherr Pirmin Jung entwarfen ein Gebäude im Skelettbau mit vorfabriziertem Tragwerk. Die raumabschliessenden Wände sind in dieser Bauweise vom Tragwerk getrennt. Ihre Lage kann frei gewählt und jederzeit verändert werden.
Gebäude mit Baumaterialpass
Auch bei der Planung setzen die Verantwortlichen ganz auf Innovation: Sie nutzen die Software unterstützte BIM-Methode (Building Information Modeling). Im digitalen Modell sind Ausmasse und Verbindungsmittel aller Bauteile sichtbar. Der digitale Baumaterialpass weist aus, welche Materialen später in welcher Art wiederverwendet werden können. Das «Haus des Holzes» erhielt im vergangenen Jahr den «Arc-Award», einen der renommiertesten Schweizer Architektur-Preise in der Kategorie BIM.
Bilder: PIRMIN JUNG Schweiz AG